Tanzfest "25 Jahre Lobt Gott mit Tanz"
Legt Eure Müdigkeit auf den Boden und tanzt
tanzt Eure Heiterkeit und tanzt Eure Trauer
tanzt Eure Ausgelassenheit und tanzt Eure Schwere
tanzt Eure Hoffnung und tanzt Eure Ängste, tanzt das Sichtbare und tanzt das Geheimnis
tanzt allein und tanzt mit anderen, tanzt den Alltag und tanzt das Fest
tanzt das Unendliche - tanzt das Heil Hilda-Maria Lander
tanzt in die Herzmitte hinein
tanzt aus der Herzmitte hinaus
tanzt ins Leben - tanzt das Leben - tanzt Michaela Pfaffenbichler..
Ich lobe den Tanz - denn er befreit den Menschen von der Schwere der Dinge
bindet den Vereinzelten zu Gemeinschaft
Ich lobe den Tanz der alles fordert und fördert:
Gesundheit und klaren Geist und eine beschwingte Seele.
Tanz ist Verwandlung des Raumes, der Zeit, des Menschen der dauernd in Gefahr ist
zu zerfallen, ganz Hirn, Wille, oder Gefühl zu werden.
Der Tanz dagegen fordert den ganzen Menschen, der in seiner Mitte verankert ist. Der nicht besessen ist von der Begehrlichkeit nach Menschen und Dingen und von der Dämonie der Verlassenheit im eigenen Ich.
Der Tanz fordert den befreiten, den schwingenden Menschen im Gleichgewicht aller Kräfte
Ich lobe den Tanz!
Der betende Gaukler
Es
war einmal ein Gaukler, der tanzend und springend von Ort zu Ort zog,
bis er des unsteten Lebens müde war. Da gab er alle seine Habe hin
und trat in das Kloster zu Clairveaux ein. Aber weil er sein Leben
bis dahin mit Springen, Tanzen und Radschlagen zugebracht hatte, war
ihm das Leben der Mönche fremd, und er wusste weder ein Gebet zu
sprechen noch einen Psalter zu singen. So ging er stumm umher, und
wenn er sah, wie jedermann des Gebetes kundig schien, aus frommen
Büchern las und mit im Chor die Messe sang, stand er beschämt
dabei: Ach, er allein, er konnte nichts. "Was tu ich hier?"
sprach er zu sich, "ich weiß nicht zu beten und kann mein Wort
nicht machen. Ich bin hier unnütz und der Kutte nicht wert, in die
man mich kleidete." In seinem Gram flüchtete er eines Tages,
als die Glocke zum Chorgebet rief, in eine abgelegene Kapelle. "Wenn
ich schon nicht mitbeten kann im Konvent der Mönche", sagte er
vor sich hin, "so will ich doch tun, was ich kann." Rasch
streifte er das Mönchsgewand ab und stand da in seinem bunten
Röckchen, in dem er als Gaukler umhergezogen war. Und während vom
hohen Chor die Psalmgesänge herüberwehen, beginnt er mit Leib und
Seele zu tanzen, vor- und rückwärts, links herum und rechts herum.
Mal geht er auf seinen Händen durch die Kapelle, mal überschlägt
er sich in der Luft und springt die kühnsten Tänze, um Gott zu
loben. Wie lange auch das Chorgebet der Mönche dauert, er tanzt
ununterbrochen, bis ihm der Atem verschlägt und die Glieder ihren
Dienst versagen. Ein Mönch war ihm aber gefolgt und hatte durch ein
Fenster seine Tanzsprünge mitangesehen und heimlich den Abt geholt.
Am anderen Tag ließ dieser den Bruder zu sich rufen. Der Arme
erschrak zutiefst und glaubte, er solle des verpassten Gebetes wegen
gestraft werden. Also fiel er vor dem Abt nieder und sprach: "Ich
weiß, Herr, dass hier meines Bleibens nicht ist. So will ich aus
freien Stücken ausziehen und in Geduld die Unrast der Straße wieder
ertragen." Doch der Abt neigte sich vor ihm, küsste ihn und bat
ihn, für ihn und alle Mönche bei Gott einzustehen: "In deinem
Tanze hast du Gott mit Leib und Seele geehrt. Uns aber möge er alle
wohlfeilen Worte verzeihen, die über die Lippen kommen, ohne dass
unser Herz sie sendet." (Nach
einer französischen Legende. Aus: Hubertus Halbfaß: Der Sprung in
den Brunnen. Eine Gebetsschule)
Aus dem Johannesevangelium:
Am letzten Tag des Festes, dem großen Tag, stellte sich Jesus hin und rief: Wer Durst hat, komme zu mir und es trinke,[3] 38 wer an mich glaubt! Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen. 39 Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht warOh Mensch lerne tanzen!
"Sonst wissen die Engel im Himmel mit Dir nichts anzufangen". (Verfasser mir unbekannt) dieser recht überzeugende klingende Satz kenne wir alle und wir schreiben ihn Augustinus zu. Augustinus hat zwar einiges über Tanz geschrieben, das meiste davon in Zusammenhang mit Zahlen und Regeln, die, wenn die Tänzer sie beherrschen, das Auge der Zuschauer erfreuen. Darüber hinaus herrscht aber bei dem Verstandesmenschen Augustinus hinsichtlich des Tanzes körper- und sinnenskeptische Distanziertheit vor.Die oft zitierte Stelle im Matthäusevangelium, an der Jesus seinen Zeitgenossen mit Kindern vergleicht, die auf den Marktplätzen sitzen und den anderen zurufen: Wir haben euch aufgespielt und ihr habt nicht getanzt!", erzählt Augustinus so:"Wer tanzt, bewegt seine Glieder zum Gesang, jene hingegen, die der Weisung Gottes entsprechend tanzen, richten ihr Tun nach dem Klang dieser Weisung." Demnach wäre die Erfüllung der Weisungen Gottes, also seiner Gebote, recht verstanden ein Tanz. Dem Frühchristentum war der Tanz noch ein heidnischer Fremdling. Erst das Mittelalter gewährte ihm Gastrecht, sogar im Gottesdienst. Es schloss damit wieder an die Tradition Israels an, das seine Feste zur Erinnerung an den Bund mit Jahwe auch tanzend begangen hatte. Ein Freudentanz zum Osterfest, das fröhliche Tanzen.
Ich tanze im Land "Augenblick". Es hat keine Grenzen. Es ist Erde - Himmel – Land - All - Land
Gott - Mensch – Land. Ich tanze im "Jetzt - Land" verwurzelt
im Oben und Unten, in Nähe und Ferne in Licht und Dunkel - durchwachsen von allem was lebt
durchströmt vom All - Farben – Licht bewegt und durchtönt von All- Klang – Musik durchliebt von göttlichem Geist
So tanze ich im Jetzt – Land von Atemzug zu Atemzug
Land "Augenblick" Ich wachse aus dir, ich blühe aus dir - ich reife in dir und sterbe in dich hinein ich empfange mich aus dir und gebe mich dir zurück stets neu und wieder mich wandelnd von einem Atemzug zum andern
Ich tanze Feuer, Wasser, Luft und Erde, singendes, klingendes Erz.
Ich tanze - Sonne, Mond und Sterne und Urton – Choräle. Ich tanze Lichtströme und Blütengold. Ich tanze die Schatten der Nacht und das Dämmern der Frühe. Ich tanze die Fülle und Leere, die Stille, den Sturm, das Leben und Sterben. Ich tanze die Liebe, tanze vom Ich zum Du - Ich tanze die große Liebe.
In
Ihr bin ich "Jetzt" und "Augenblick" und
"Atemzug". In Ihr tanze ich, "Mein Gott und Alles"
St.
Franziskus
Apg 1, 13-14 Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. 14 Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.
Lass uns unser Leben leben, - nicht wie ein Schachspiel, wo alles kalkuliert ist, nicht wie ein Wettkampf, (wo alles schwierig ist,) wo nur die Leistung zählt nicht wie ein Lehrsatz, an dem wir uns den Kopf zerbrechen,sondern wie ein Fest ohne Ende, wo die Begegnung mit dir sich erneuert,wie ein Ball, wie ein Tanz in den Armen deiner Gnade, in der universellen Musik der Liebe, Herr, komm und lade uns ein. Madeleine Delbrêl
Sich tanzend dem Kreis überlassen, sich einfühlen ins Runde - ohne Anfang und Ende.
Herausspüren die Gebärde des Umfangens, des Umarmens.
Der Innenraum des Kreises gewährt Schutz, Geborgenheit, Dazugehören, Ganzheit.
Was uns wichtig ist, - kreisen wir ein. aus der Mitte schöpfen wir Kraft, erstarkt die Seele - wächst der Mut. Sich tanzend dem Kreis überlassen, das Vielerlei hinter sich lassen, einsammeln das Zerstreute, Mitte lebendig werden lassen im Bild - in uns. Verfasser mir unbekannt
Der tanzende Rabbi
Die Juden einer kleinen Stadt in Russland erwarteten ungeduldig die Ankunft des Rabbi. Das kam nicht oft vor, deshalb dachten sie lange über die Fragen nach, die sie dem heiligen Mann stellen wollten. - Als er schließlich kam, und sie mit ihm in der großen Halle der Stadt zusammentrafen, konnte er die Spannung spüren, mit der sie seine Antworten auf ihre Fragen erwarteten. Zuerst sagte er nichts, er blickte ihnen in die Augen und summte eine schwermütige Melodie. Bald begannen alle zu summen. Er fing an zu singen, und alle sangen mit ihm. Er wiegte seinen Körper und tanzte mit feierlichen abgemessenen Schritten. Die Gemeinde folgte seinem Beispiel. Bald waren sie so sehr von dem Tanz gefangen, so sehr in die Bewegungen vertieft, dass sie auf nichts anderes mehr achteten; auf diese Weise wurde jeder in der Menge wieder ganz, wurde von der inneren Zersplitterung geheilt, die uns von der Wahrheit fernhält. Fast eine Stunde verging, ehe der Tanz langsam aufhörte. Die Spannung in ihrem Inneren war gewichen, und jeder verharrte in dem schweigenden Frieden, der den Raum erfüllte. Dann sagte der Rabbi die einzigen Worte, die an jenem Abend über seine Lippen kamen: "Ich hoffe, ich habe eure Fragen beantwortet." Eine chassidische Geschich
Tanze, Adam, tanze, Eva, tanze, o Mensch, - denn du bist frei!Freigelassen von einer Schöpferhand.
Du bist an kein Schicksal geschmiedet. Du bist an keine Dämonen gebunden.
Du bist an keine Götter gekettet. Tanze mit deinen Blicken und Händen! Tanze mit deiner ganzen Gestalt, tanze wie ein Sonnenstrahl im bewegten Wasser, tanze wie ein buntes Blatt im Herbst, tanze unter der Kuppel des Kosmos den Tanz eines Menschen. Zeige in deiner Wendung das Werden des Menschen von der Gier bis zur Sehnsucht! Und im Tanze wird sich Binde um Binde von den Augen lösen, und du wirst sehen, wie alles zufließt auf das eine Geheimnis. Und du wirst so lange tanzen,bis Himmel und Erde, - ich und du eins sind.
Du wirst mit deinem Tanz wie ein Stein im Wasser Ring um Ring in Bewegung setzen. Auf deinen Tanz wartet der Schöpfer.Tanze, o Mensch! Du hast allen Grund zu tanzen,vor dir Unendlichkeiten! Noch ist kein Ende im Ahnen, im Schauen, im Staunen. Noch kannst du so vieles erleiden, erzittern, erfassen, erfinden. Greife aus - du greifst ins grenzenlose All! Bleib nicht länger in deiner Klause, tanze, wie Liebende tanzen:
Tanze bis in
die Herzmitte Gottes
hinein!Martin
Gutl
Festkleid der Freude
Möge dann und wann deine Seele aufleuchten
im
Festkleid der Freude.
Möge dann und wann deine Last leicht
werden
und dein Schritt beschwingt wie im Tanz
Möge dann und wann ein Lied aufsteigen
vom Grunde deines Herzens, das Leben zu grüßen
wie die Amsel am Morgen..
Möge dann und wann - der Himmel über deine Schwelle treten. (Antja Sabine Noegeli)